3. Sonntag im Jahresfestkreis

Evangelium 3. Sonntag im Jahreskreis im Lesejahr B
Gedanken zum Evangelium

Ich finde, das heutige schon ein ziemlich heftiges Evangelium – Jesus sagt zu Simon und Andreas: Kommt und folgt mir nach – und sie lassen alles liegen und stehen und gehen mit ihm, ebenso die Brüder Jakobus und Johannes. Für mich  unvorstellbar, wenn ich es mir bildlich vorstelle – da kommt einer und mein Sohn lässt die Arbeit stehen und geht mit ihm und erzählt allen von Gott und will die Menschen bekehren. Was für eine Rede hat Jesus an die Menschen gerichtet, dass sie alles liegen lassen und ihm nachfolgen.

Und doch – wenn ich an mich denke – ich habe meinen Weg zu Gott und zur Gemeinschaft in der Pfarre ganz langsam und behutsam angefunden. Zuerst half beim Pfarrkaffee und dann fragte mich Riki, ob ich beim Nähen der Ministrantengewänder die Organisation übernehmen könnte und so wurden meine Aufgaben mehr und intensiver und es erwarteten mich  immer Aufgaben, die ich noch nie gemacht habe und die mich forderten. Und wenn ich dachte, dass ich es nicht kann, wie zum Beispiel das Vorbeten bei Begräbnissen, dann ging ich in die Kirche und redete mit unserem Vater und habe ihm meine Angst und meine Hilflosigkeit erzählt. Ich stelle mich immer ganz vorne zu Altar und singe aus tiefstem Herzen „Gib mir die richtigen Worte“ oder ich sage „Du hast mir einen so großen und schweren“Procken“ vor die Füße gelegt -bitte hilf mir, denn ich schaffe das nicht allein. Er half mir immer. Sei es durch Menschen, die mir unter die Arme griffen oder durch seinen Geist – durch seine Inspiration.

Ich möchte euch heute einen Gedanken mit nach Hause geben – bitte überlegt euch, ob euch Gott, unser Vater zu einer Aufgabe leise ruft, es müssen keine großartigen Dinge sein – ein Krankenbesuch, ein paar freundliche Worte und wenn es sein soll auch eine Tätigkeit in der Pfarre, die euch interessiert und die euch ein Anliegen ist. Gott ruft alle, das weiß ich –  habt den Mut und hört auf ihn, denn er sagt zu uns  - Fürchtet euch nicht!

Margarete Eder