Ostermontag

Predigt-Ostermontag

Liebe Mitfeiernde!

Erzählung von den Emmausjüngern ist vielleicht die mitreißendste Ostergeschichte.
Ein Ort, namens Emmaus, der 60 Stadien (ca. 12 km) von Jerusalem entfernt ist, wird oft in Verbindung gebracht mit vielen anderen Orten. Denn immer mehr Menschen begeben sich heute auf dem Weg nach Emmaus, Emmaus kann überall sein.
Dass sie Jesus, der ganz nahe bei uns ist, nicht erkennen, liegt daran, dass ihre Augen, „gehalten“, wie blind sind: von Enttäuschung, von der Fixierung auf eigene Vorstellungen. Hier setzt der Spannungsbogen der Geschichte an: hin auf das Ereignis der „Öffnung der Augen“, auf den neuen Blick - nicht als Blick auf eine andere, übernatürliche Wirklichkeit, sondern als neuer, anderer, lebendiger Blick auf die eigene alltägliche Wirklichkeit - in österlichem Licht.
Jetzt verstanden auch die Jünger die Schriftauslegung auf dem Weg als "Hinführung , die das ,Herz' zum ,Brennen' bringt und ihn beim Brotbrechen" erkannten. 

Liebe Gläubige!

Auch wir sollten ständig auf der Suche nach Gott sein. Ich wiederhole: Der Weg nach Emmaus kann überall sein. Er kann bei einer Wallfahrt nach Mariazell sein er kann auch am Weg zu unserem Hölzernen Kirchlein sein. Oder er kann am 3000 km langen Jakobsweg den im Vorjahr über 300.000 Leute bezwungen haben, sein. Ein Besucherrekord, vor 6 Jahren waren es noch 183.000. Das bestätigt, immer mehr Menschen sind auf der Suche nach Gott, unserem großen Beschützer und Erlöser.
Ich halte es für notwendig, dass wir den Mut aufbringen, bei jeder Gelegenheit unsere ganz persönlichen Erfahrungen mit Gott ins Gespräch einzubringen, und seien sie noch so bescheiden. Es geht notwendigerweise immer auch um "meinen" Gott. Nach einem Gott, der mich nicht persönlich berührt und betrifft, wird wenig Nach-Frage bestehen.
Es gibt im Leben oft Situationen, wo ich mir sicher bin, das Gott im Spiel ist. Sei es auf des Straße mit dem Fahrzeug, in der Freizeit, oder bei der Arbeit, wo man immer großen Gefahren ausgesetzt ist.
Wie oft sagt man ganz leichtfertig: Ach da hab ich wieder großes Glück gehabt, ohne zu bedenken, wie das ausgehen hätte können.
Aber sollte man nicht eventuell in einem solchen Fall zu jemanden danke sagen?
Danke an Gott Vater, an Gott Sohn und dem hl. Geist. Oder an unserem ganz persönlichen Schutzengel, der, davon bin ich überzeugt, mit dem dreifaltigen Gott ständig in Verbindung steht. Damit schließt sich für mich der Kreis und wir sind dem Geheimnis des heutigen Festtages  ganz nah auf der Spur: Gott ist unbegreifbar und unfassbar gütig. Es zeigt sich im Leben oft, das unser Herrgott der große Begleiter und Beschützer ist. Er ist so nahe, dass wir ihn als Person ansprechen und zu ihm in Beziehung treten können und sollten. Es gibt viele und einfache Möglichkeiten Danke zu sagen. Täglich mit einem Gebet, beim Aufwachen, beim Tischgebet oder bei einem Abendgebet. Eine sehr gute Möglichkeit danke zu sagen bietet der sonntägliche Messbesuch. In der Kirche kann man mit Gott so richtig in Verbindung treten. Aber wie viele nehmen sich dazu Zeit? Haben wir die Zeit, nur eine Stunde pro Woche mit Gott Verbindung aufzunehmen? Die Woche hat 168 Stunden, in den übrigen 167 Stunden können wir alles andere tun. Wir können schlafen, wir können arbeiten, wir können unsere Freizeit verbringen und können zwischendurch auch beten.
Sonntagsgottesdienst sollten wir nicht versäumen, er ist „Balsam“ für die Seele, für die Phsyche und tut auch dem Körper gut.
Halten wir ein paar Minuten inne und denken wir darüber nach.

Hermann Gonaus